Von: Lothar Schwarz [info@lothar-schwarz.de]
Gesendet: Montag, 23. Mai 2011 10:08
An: 'info@bw.aok.de'
Betreff: Kostenlose Pflegeberatung für die häusliche Pflege
Sehr geehrte Damen und
Herren,
in der Mittelbadischen Presse vom
12.05.2011 war zu lesen, daß Sie darauf aufmerksam machen, daß in der häuslichen
Pflege professionelle Pflegekräfte berantend aufgesucht werden
können.
Ich pflege seit beinahe 12 Jahren
eine Schwerstbehinderte ( Querschnittslähmung, höhergehend ). Es wird
katheterisiert und auch gelagert etc. – Pflegeleistungen, die man als pflegender
Angehöriger sehr wohl lernen muß. Nach 12 Jahren brauche ich da auch keine
„professionelle Hilfe“, sondern es ist nicht wenig vorgekommen, daß die
„Professionellem“ mich geholt haben, wenn z.B. beim Katheteriesieren „nichts“
passierte etc. ! Die immer wieder auch von Krankenkassen geäusserte
Meinung, pflegende Angehörige wären nicht im Stande, auch komplizierte
Arbeitsgriffe zu lernen also quasi unprofessionell zu sein führt bis heute dazu,
daß in der Pflegekassen die Unterschiede zwischen Pflegegeld und
Pflegesachleistungen gemacht werden. Das ist unhaltbar ! Wobei dies ja nur ein
Teilaspekt dieser Ungerechtigkeit darstellt. Würde n wir alle Arbeiten, die ich
als pflegender Angehöriger verrichte, von einer „professionellen“ Institution
machen lassen würden an die 2 800 Euro nicht ausreichen. Dann wären aber viele
Arbeiten, wie z.B. der enorme und wachsende Bürokratismus, noch nicht
verrichtet.
Nach 12 Jahren sind pflegende
Angehörige sehr wohl „professionell“. Aber ohne Anerkennung. Und Ihr Hinweis auf
„Beratungen“ scheint also nur das zu unterstreichen, was eben offiziell gerne so
gesehen wird und auch von den Krankenkassen immer wieder vorgebracht wird.
Kurios wird es ja dann, wie bei uns geschehen. Da hatte man die Idee unserer
Krankenkasse vor ein paar Jahren, ich solle die Katheterisierungen doch selbst
machen ! Auf Anfrage wurde mitgeteilt, daß man sich das aber unentgeltlich
vorstellt !!!! Vielleicht zeigt sich hier das Verhältnis zu pflegenden
Angehörigen von Seiten der Krankenkassen: Man glaubt, die seinen bescheuert.
Sind sie nicht ! Das kann ich Ihnen versichern !
Mit – entsprechend – freundlichen
Grüßen
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