Dienstag, 29. Dezember 2015

Jahresrückblick 2015


Für viele Pflegende Angehörige gab es 2015 wieder sehr viel schlechtest bezahlte Arbeit, Frust und einen Bürokratismus, der zwischenzeitlich unerträglich geworden ist. Erinnerung:

Auch viele PA ( Pflegende Angehörige ) waren gezwungen, sich mit den Krankenkassen zu streiten wegen Inkontinenzhilfen, die nicht mehr geliefert wurden oder schlechte Qualität hinnehmen sollten für ihre Pflegebedürftigen. Ein weiteres Atmutszeugnis der Politik auch, denn sie wissen seit geraumer Zeit, dass hier dringend Handlungsbedarf besteht. Dieser Streit wird auch 2016 nicht aufhören. Wir haben in 2015 mehrfach darüber berichtet und waren auch mit dem BMG, dem Patientenbeauftragten uvm. in Kontakt.

Das Pflegestärkungsgesetz 2 kurz PSG2 wurde groß angekündigt, groß aufgemacht und noch größer verkündet. Worte wie : Jahrhudertwerk,  eine "Revolution", "Segen für die Betroffenen" geisterten durch den Wortschatz und die Gazetten der Republik. Unglaublich ! Sehr viele PA und ihre Pflegebedürftigen erhalten nicht einen Cent mehr. Einige bekommen das erste Mal übverhaupt etwas. Das ist gut und recht so. Was aber geschieht bei Langzeitpflegenden z.B., oder bei PA, die selbst krank geworden sind - die Pflege aber nicht unterbrechen können, weil das Geld für eine Auszeit einfach auch fehlt. Die Antwort: Null !  "Theoretisch" werden "Möglichkeiten" geschaffen. In der Praxis sieht es dann vollkommen anders aus. Jedenfalls bei sehr vielen Pflegenden Angehörigen, die wir gesprochen haben ! Auch das wird uns Alle 2016 beschäftigen ! Eine wahre Reform jedenfalls hat auch das PSG2 nicht gebracht. Anstattdessen großartiges Verkünden von etwas, was Viele weiterhin in der Armut beläßt und bei Vielen die Armut noch vergrößert !

Weitere Punkte folgen.....

Montag, 23. November 2015

Stillstand ?

Das Blog hat lange nichts veröffentlicht. Das bedeutet aber längst nicht, dass nichts geschieht. Was sich im Hintergrund abspielt ist ( neben der schweren Pflege ) eine Aktivität in verschiedenen Sparten. Das ist auch notwendig, da die Pflege Angehöriger weitreichender ist, wie sich das Viele  vorstellen können. So sind wir derzeit dabei eine Petition einzureichen, die Behinderte, die Podologie ( Fußpflege - Heilkunde ) benötigen mit anderen Pflegebedürftigen gleichgestellt werden. Dass dies nicht der Fall ist, ist einmal mehr ein Verstoß gegen das Gleichheitsprinzip. Diese Gleichbehandlung ist es auch, was wir BürgerInnen immer mehr einfordern sollten ! Aus den unterschiedlichsten Gründen.

Freitag, 15. Mai 2015

Langzeit Pflegende

Ein besonderes Problem stellt sich dar, wenn man über lange Zeit Pflegende(r) Angehörige(r) ist ( Langzeit Pflegende(r) ). Es gibt keine Institution in Deutschland, die sich um diese Problematik kümmert. Wir wollen versuchen auf diesen Seiten, einen Anfang zu machen !!  Armut durch Pflege heißt eine Initiative bei "wir pflegen". Was aber geschieht, wenn Angehörige ihre Lieben über Jahre, ja Jahrzehnte pflegen ?  Das bedeutet in manchen Fällen: Immer mehr abrutschen in die Armut ! Da gibt es Fallbeispiele. Aber die Dunkelziffern sind auch hier enorm. Vieles wird in den Familien selbst "geregelt".  Das war in der Vergangenheit mehr der Fall. Aber in der heutigen Zeit wird das mehr und mehr auch publik und das ist gut so. Wenn Sie von solch einem Fall wissen oder selbst Langzeit-Pflegender sind dürfen Sie sich gerne bei uns melden !

Langzeit-Pflege ist eine besondere Herausforderung und Problematik !

"Mindestlohn"


"Nette Sprüche" und Realität


Sonntag, 26. April 2015

Armutsdebatte - Aussage der Arbeits u. Sozialministerin Nahles

Pflegende Angehörige sind zunehmend auch von Armut bedroht bzw. sind arm und werden auch im Alter arm sein. Darüber wurde an dieser Stelle, wie auch an anderen Stellen mehrfach aufmerksam gemacht. Viele Menschen haben selbst dazu ihre Meinungen geäussert. Viele sagen das Gleiche oder Ähnliches aus: Die Pflege eines Angehörigen macht arm. "Armut durch Pflege" heisst eine Initiative, deren Forderungen und Ziele wir vollkommen unterstützen.

Was aber nun seit einiger Zeit im politischen Raum geschieht, das ist ungeheuerlich. Da will eine Frau Nahles, ihres Zeichens Arbeits u. Sozialministerin, den Begriff "Armut" neu definieren, denn :







Das ist ein starkes Stück !  Eine "Sozial"-Demokratin will und auch das sagt sie aus, einfach den Armutsbegriff neu definieren, damit die Debatte anders geführt wird. Das ist ein unglaublicher Vorgang, worauf es ( Gott sei Dank ) viele Reaktionen gab. Natürlich auch zustimmende und man ahnt schon, aus welcher Ecke die Zustimmungen kommen. Aber auch sehr gute Kommentare wie z.B. dem Journalisten und Rechtsgelehrten Heribert Prantl:

 


Es ist eine Schande, wenn von einer Sozialministerin solche Töne kommen, zeigt aber sehr deutlich, wie man auch zukünftig scheinbar gedenkt auch mit Pflegenden Angehörigen umzugehen. Deren Probleme werden einfach wegdebattiert.

Das können wir nicht zulassen. Es bleibt zu hoffen, dass es viele Pflegende Angehörige gibt, die protestieren !




Sonntag, 19. April 2015

Immer weiter....

Es gibt kaum Neuigkeiten. Die Situation bei den Pflegenden Angehörigen ist unverändert schlecht. Jüngste ( angebliche ) Verbesserungen waren ein Tropfen auf den heissen Stein und brachten nur wenigen Pflegenden Angehörigen ein bischen Hilfe. Die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf scheint wichtig für so manche PolitikerInnen zu sein. Eine Nachfrage, warum die Probleme der Langzeit-Pflegenden nicht endlich angegangen werden blieb unbeantwortet. Versendet wurde die Anfrage an Ministerien und Einzel-PolitikerInnen.

Donnerstag, 1. Januar 2015

Neues Jahr 2015

Liebe Pflegende Angehörige, sehr geehrte Damen und Herren,

Ihnen Allen, Ihren Pflegebedürftigen, Freunden, Verwandten und Bekannten wünsche(n) ich/wir  ein

G U T E S  N E U E S  J A H R   2 0 1 5

Die ersten Worte im neuen Jahr der jungen Frau, die ich seit über 15 Jahren pflege waren: Wer wird uns wohl im neuen Jahr drangsalieren ! Wo Millionen mit viel Krach und Böllern – die Millionen kosten und besser für Arme gegeben werden sollten – das neue Jahr begrüßten, diese Worte einer Schwerstbehinderten ! Das kommt nicht von ungefähr. Kurz vor Weihnachten haben wir erneut vor Augen geführt bekommen, dass entgegen der Meinung einer breiten Öffentlichkeit die immer noch glaubt: Breite Schultern tragen mehr, die Inklusion schreite voran etc. , wieder einmal versucht wurde eine Schwerstbehinderte abzuzocken. Hintergrund ist eine perfide Gesetzesmaschinerie, die oft auch nicht aufklärt über „rechte Tasche, linke Tasche“. Hartz IV sorgt auch hierbei wieder dafür, dass ( auch in dem erwähnten Fall bei uns ) eine Schwerstbehinderte in Armut leben muß, während sogar eine Bundeskanzlerin einem Verbrecher wie Hoeneß 2014 ihre „Hochachtung“ ausgesprochen hat ! Das, genau das ist es, was in diesem Land nicht mehr stimmt !  Ich habe als politisch aktiver Mensch deshalb ein Wort in den Fokus für dieses Jahr gestellt. Dieses Wort ist Gerechtigkeit !  Es ist eine Schande, nach wie vor, dass in diesem Land Behinderte aber auch schwerst arbeitende Menschen wie pflegende Angehörige in Armut leben müssen, während man einem Verbrecher noch Hochachtung zollt !

Das Pflegestärkungsgesetz ist ein Machwerk der übelsten Sorte und soll einfach nur ablenken. Wenn geschrieben wird, man würde 2,4 Mllrd. Mehr für die Pflege ausgeben, so wird mancherorts gestaunt. Soviel Geld, meinen Einige. Was aber kommt bei den Menschen an ? Das ist doch die Frage und auch hier wieder: Was wird aus der anderen Tasche herausgezogen !  Trägt das Ganze auch, ist es tatsächlich Hilfe ? Und für wen ?  Das sind die Fragen, die gestellt werden müssen. Und 2,4 Mllrd. verteilt auf  soviel Menschen ergibt für die Einzelnen nicht viel. Zudem hat die Teuerung im Vorfeld das Ganze schon aufgefressen….Verbesserungen also ?  Punktuell ja, in der Summe wird es bei Vielen dazu führen, dass sie noch ärmer werden ! Und durchgreifend ist dieses Machwerk schon gar nicht !  Langzeit-Pflege war überhaupt kein Thema z.B….

Mit Hartz IV hat man zudem dafür gesorgt, dass selbst, wenn jemand etwas mehr bekommt, dies angerechnet dann schon wird. So wieder bei uns ( oben beschrieben ). X-mal sind wir nun schon mit Behörden vor Gericht gezogen. Es ist eine ungeheuerliche Frechheit, dass man Steuermittel für Gerichtsverhandlungen solcher Art ausgibt. Die Kosten und die Zeitaufwendungen für uns kümmert sowieso niemand. Ja man hat sogar den Eindruck, als wolle man versuchen von der Gegenseite eine Zermürbungs-Taktik zu fahren. Das habe ich nun schon von verschiedenen Seiten gehört. Es wäre die Aufgabe von Verbänden, Sozialverbänden etc. genau dies einmal zu thematisieren !  Die Berichte über die ( angeblichen ) Erfolge sollte man dann schon auch im Zusammenhang mit dieser erwähnten linke-rechte Tasche – Strategie sehen. Für Pflegende Angehörige im Übrigen hat sich die Forderung nach einer Angleichung des Pflegegeldes an die Pflegesachleistung auch mit dem Pflegestärkungsgesetz, das ab sofort gilt keineswegs erfüllt. Es ist zu befürchten, dass sich solche Flickschusterei wiederholt. Man preist es aber als großes Werk an. Die Ungerechtigkeiten dabei werden vollkommen außer Acht gelassen. Wir werden sehr darauf achten, ob nicht der eine oder andere Verband oder Interessensvertretung nicht in diese Lobhudelei mit einstimmt. Mit dem Pflegestärkungsgesetz hat man zudem einer Gesamtreform der Pflegekasse das Wasser abgegraben !

Wer wird uns 2015 drangsalieren. Diese Frage einer Schwerstbehinderten ist ein Armutszeugnis für dieses Land. Im Vergleich zu jenen, die sich seit vielen Jahren in diesem Land nehmen können was sie wollen und gar als Vorbilder und moralische Instanzen vorgezeigt werden, dabei nicht selten lügen und betrügen, ergibt sich ein Bild, das so gar nicht dem entspricht, was uns nun schon sehr lange vorgegaukelt wird.  Die Strategie daraus kann nur sein: Diese himmelschreiende Ungerechtigkeit aufzeigen ! Tag für Tag !  Und nicht noch Wischiwaschi mit denen reden, die das Ganze so angezettelt haben und dahinter stehen !  Pflegende Angehörige wollen nicht wie ein Hoeneß in Saus und Braus leben und den Hals immer nicht voll kriegen. Sie wollen einfach für ihre harte Arbeit bezahlt werden. Hier sei erinnert ( was wir von hier aus des Öfteren getan haben ) dass wenn der flächendeckende Mindestlohn kommt ( noch ist er es eben nicht ) wir als PA die Einzigen in diesem Land wären, die weit unterhalb dieses Mindestlohnes arbeiten müssen. Es muß endlich auch damit aufhören, dass man die Pflege zuhause quasi als „privat“ bezeichnet. Es ist eine gesellschaftliche Aufgabe !  Dass der Staat aber dann schon aktiv wird, wenn Schwerstbehinderte z.B. Gelder aus einer Versicherung bekommen zeigt deutlich, wie man solche Menschen auch wert schätzt. Wir können darüber berichten, wenn das jemand wieder mal nicht glauben will im Übrigen. Ich behaupte: Da versucht man eine Schwerstbehinderte abzuzocken. Während man Verbrechern noch Achtung zollt. Dieser Vergleich ist zulässig und legitim. Dies auch an die Kritiker aus den eigenen Reihen auf die 2015 von mir auch noch eingegangen wird.

Bleibt stark ! Leider ist das nötig. Wenn das Ganze auch zum Himmel stinkt. Solange es nicht genug Menschen gibt, die das auch so sehen, wird sich kaum etwas ändern. Wobei schon mal noch eine Frage von mir aufgeworfen wird. Gerade Behinderte, Pflegebedürftige sind schutzbedürftige Menschen. Wer aber versucht, solche Menschen auch noch abzuzocken, der hat jeglichen Anstand und Vertrauenswürdigkeit verloren. Wer dann auch noch Verbrechern das Wort redet ist auf der gleichen Stufe wie Jene. Minderheitenschutz war mal ein Thema. Heute schwätzt die Politik  von „Gleichbehandlung“ und sorgt mit dafür dass immer größere Ungleichheit vorherrscht !

( Artikel wird auch veröffentlicht und ist auch unter den unten genannten Internetadressen nachzulesen )

Mit pflegerischen, freundlichen Grüssen

Pflegende Angehörige ° wp - Mitglied ° PID - Mitglied ° Lothar Schwarz ° Ettenheimerstr.9 ° D-77975 Ringsheim  -  www.wir-pflegen-daheim.blogspot.de
Hilfe für Querschnittsgelähmte ( HIQ ) ° c/o Lothar Schwarz ° Ettenheimerstr.9 ° D-77975 Ringsheim ° www.fki-org.blogspot.de